Helmperlhuhn
Numida meleagris
Größe:
53-63 cm
Verbreitung:
Bewohnt den Sudan vom 19. Breitengrad im Norden bis zum 10. Breitengrad im Süden, Eritrea und Nord-Äthiopien. In Süd-Arabien der Jemen bis ins Gebiet von Aden.
Lebensraum:
Savannenbewohner
Lebensweise:
Helmperlhühner sind geselliger als Haubenperlhühner. Ketten von 100 Stück und mehr sind nichts Außergewöhnliches. Nur während der Brutzeit sondern sich Paare ab.
Allgemein treten sie zu ganz bestimmten Stunden in das offene Gelände sowie in die kultivieren Felder heraus. Bei Einbruch der Dämmerung besuchen sie ihre Trinkplätze und begeben sich dann zu Fuß, also langsam schreitend oder laufend zu den Weideplätzen. Nachts baumen sie auf. Es erhebt sich an den Schlafstellen ein großer Lärm bis sie alle versammelt sind und jeder Vogel seinen Ruheplatz zur Nacht eingenommen hat. Morgens sind sie hingegen still beim Verlassen ihrer Schlafplätze.
Lebenserwartung:
ca. 10 Jahre in menschlicher Obhut
Beschreibung/ Geschlechtsunterschiede:
Diese Unterart ist durch dunklere Gesamtfärbung, kürzeren Schnabelfirstpinsel und bedeutendere Größe von der sudanesischen Nominatform wenig verschieden. Der niedrige Helm ist schmal, nach hinten gebogen, rötlich. Die Nackte Kopf- und Halsseite leuchtend blau, die Schnabelwinkelläppchen sind an der Basis breit, dann aber lang und herabhängend, meist ganz blau, mit zunehmend rotem Endteil. Unterhals- und Oberbrustgefieder schwarz mit schmaler weißer Wellenstreifung. Da die weißen Streifen viel schmaler als die schwarzen Zwischenräume sind, erscheint dieses Gebiet dunkler als das übrige Gefieder. Perlfleckung der Mantel-, Rücken-, Bürzel- und Schwanzbefiederung klein, dass die Perlen umgebende weißgetüpfelte Netzwerk auffällig in Erscheinung tritt. Der Schnabel ist im Basisbereich rot, zur Spitze hin gelb.
Käfiggröße:
Die Käfigmaße von 6 m² pro Perlhuhn im Auslauf bilden die Untergrenze. Im Stall sollten es pro Huhn nochmals 0,5 m² sein.
Unterbringung:
Die Wildformen des Helmperlhuhnes sind kälteempfindlicher als das seit vielen Jahren Generationen an europäisches Klima gewöhnte Hausperlhuhn und müssen in beheizten Unterkünften überwintert werden. Dichtbepflanzte Voliere, am besten mit hohem Grasbewuchs.
Für Tiere, die in Außenvolleren gehalten werden, muss ein trockener und zugfreier Schutzraum vorhanden sein.
Käfigeinrichtung:
Perlhühner können sehr gut fliegen. Daher sollte die Voliere nach allen Seiten, auch oben geschlossen sein.
Die Ausstattung der Käfige und Volieren ist dem Verhaltensmuster der gehaltenen Vogelart tiergerecht anzupassen. Staubbademöglichkeiten sind einzurichten.
Haltung:
Neben den allgemeinen Anforderungen des TierSchG und der TierSchNutztV existieren keine tierartspezifischen Regulative für die Perlhuhnhaltung in Deutschland.
Es empfiehlt sich eine volleingestreute Bodenhaltung mit ausreichend Freilandhaltung. Perlhühner stellen wenig Ansprüche an die Stalleinrichtung. Zur Futter- und Wasserversorgung eignen sich die bei Hühnern verwendeten Futtertröge und Nippeltränken. Sitzstangen im Stall ermöglichen das nächtliche Aufbaumen. Aufgrund des schreckhaften Verhaltens empfiehlt sich zur Vermeidung von Verlusten die paarweise Haltung oder in kleineren Gruppen, eine Abrundung der Stallecken und eine angepasste Lichtintensität.
Futter:
Perlhühner sind Allesfresser. Sie nehmen mehr pflanzliche als tierische Nahrung auf. Als pflanzliche Nahrung sind Grassämereien, fleischige Rhizome, Knollen, Zwiebeln, grüne Triebe und Getreidekörner beliebt.
Besonderes:
Während der Brut nur einen Hahn mit ein bis zwei Hennen in einer Voliere halten. Importierte Wildfänge lange scheu und schreckhaft. Teilweise Belästigung durch lautes Geschrei.
Literatur:
HOWARD & MOORE „Complete checklist of the birds of the world“ – Princeton University Press (2003);
H.E. WOLTERS „Die Vogelarten der Erde" - Verlag P. Parey
H.S. RAETHEL „Hühnervögel der Welt" - Verlag Neumann-Neudamm;
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